Das Haus der Geschichte Österreich (hdgö) öffnet ab 1. Juli

Vieles neu ab Juli: Das Haus der Geschichte Österreich (hdgö) hat die Corona-bedingte Schließung intensiv genützt, um die Hauptausstellung umzugestalten.

 

 

 

 

Neue thematische Schwerpunkte rund um die Rolle von Einzelnen in der Demokratie, sowie die Themen Verfassung, Krisenzeiten und Wirtschaftswunder und ganz aktuelle Ereignisse komplettieren die Reise durch die letzten hundert Jahre österreichischer Geschichte. Freundlich, übersichtlich und ansprechend präsentiert sich die Ausstellung "Neue Zeiten: Österreich seit 1918". Das Haus öffnet mit einem Special: Am 1. Juli gibt es freien Eintritt und Sonderführungen für Familien und zu den neuen Highlight-Objekten.


Als erster Besucher besichtigte Bundespräsident Alexander Van der Bellen gemeinsam mit seiner Frau Doris Schmidauer die runderneuerte Ausstellung. hdgö-Direktorin Monika Sommer führte sie in einer Preview vor der morgigen Wiedereröffnung durch die neuen Highlights. „Das Haus der Geschichte ist ein wichtiger Ort für Österreich. Anschaulich und lebendig zeigt die Hauptausstellung die Anfänge der Demokratie in unserem Land und führt bis hin zu aktuellen Ereignissen, die die Schönheit unserer Verfassung wieder offensichtlich machten. Wer die Geschichte und Gegenwart besser verstehen möchte, dem sei ein Besuch des hdgö empfohlen“, sagt Bundespräsident Van der Bellen. „Ich gratuliere dem Museum zu einer gelungenen Aktualisierung und der innovativen Aufbereitung unserer vielfältigen jüngsten Vergangenheit.
Dem Haus selbst wünsche ich nach seiner wechselvollen Gründungsgeschichte eine gesicherte Zukunft, in der sich die begonnene Arbeit langfristig fortsetzen lässt.“ Direktorin Monika Sommer fasst die Neuerungen zusammen: „Wir konnten die unerwartete Corona-Schließzeit sehr produktiv nützen. In den vergangenen Wochen haben wir unsere Hauptausstellung streckenweise inhaltlich, aber auch räumlich umgebaut. Neue thematische Schwerpunkte liegen auf Demokratie und den Aufbruch in die Republik sowie auf Wirtschaft.
Jüngste Entwicklungen wie die Corona- und die Klima-Krise sind nun in die Ausstellung integriert. Wir zeigen erstmals Originalobjekte zur Ibiza-Affäre und zur NS-Liederbuch-Affäre aus der Steiermark. Geschichte passiert vor unseren Augen. Darauf wollen wir immer wieder hinweisen, Entwicklungen bewusst machen, sie diskutieren und aufklären. Das sehe ich als zentrale Aufgabe des Hauses der Geschichte Österreich.“

Freier Eintritt am 1. Juli
Den Wiedereröffnungs-Tag feiert das hdgö am 1. Juli mit freiem Eintritt für alle. Um 10.30 und
14.30 Uhr finden Familienführungen unter dem Motto „Museum für Klein und Groß“ statt. Um
12.30 und 16.30 Uhr präsentieren Kurzführungen die neuen Highlights. Ab 2. Juli gelten SommerÖffnungszeiten im Museum: Im Juli und August hat das hdgö immer von Donnerstag bis
Sonntag, von 10-18 Uhr offen. „Wir laden alle ein, unser Haus neu zu entdecken. Auch jene, die uns schon besucht haben, können sich von neuen Themen oder anderen Perspektiven überraschen lassen“, so Monika Sommer.

Von Demokratie und Wirtschaft…
Den Startpunkt der Ausstellung bildet die Zeitenwende 1918/21: Nach 600 Jahren Monarchie beginnt eine neue Ära. Die neue Republik „Deutsch-Österreich“ verspricht, allen Menschen die gleichen Rechte zu geben. Von einem Tag auf den anderen kann auch jede Frau als Staatsbürgerin politisch mitbestimmen. „Unser erster Saal steht ganz im Zeichen von Demokratie, dem Aufbruch in die Republik und wie Biografien davon bewegt werden“, sagt Direktorin Sommer. Widersprüche prägen die Menschen: Sie haben ungeahnte Freiheiten, aber nach dem Krieg auch wenig, worauf sie sich verlassen können. Das hdgö macht diesen Umbruch anhand der sehr unterschiedlichen Biografien von neun Menschen nachvollziehbar.
Einen eigenen Themenbereich widmet das Museum im folgenden Raum der Wirtschaft dieser Zeit: Wie arbeitete sich Österreich Anfang der 1920er Jahren aus der ökonomischen Krise heraus, und wie schlitterte das Land in den 1930er Jahre wieder hinein? Hier wird auch aufgezeigt, wie in ganz Europa Parteien die wirtschaftliche Notlage nutzten und behaupteten, die Demokratie sei unfähig, Probleme zu lösen. Weite Teile der Bevölkerung unterstützten diese antidemokratische Haltung und bereiteten den Boden für die NS-Diktatur. „Diese geschichtlichen Entwicklungen zu kennen sowie heutige Tendenzen in diese Richtung zu erkennen, halte ich für wichtig. Hier haben wir einen klaren Bildungsauftrag“, sagt Direktorin Sommer. „Der NS-Terror ist ein wichtiger Teil unserer Ausstellung. Nun behandeln wir auch den Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg und das sogenannte „Wirtschaftswunder“ in einem neuen Schwerpunkt.“
Zu Gast im Foyer des hdgö ist im Rahmen einer Kooperation die ÖBB, die die Geschichte der Bahn im Nationalsozialismus und im anschließenden Wiederaufbau aufgearbeitet hat. Eine Übersicht wird auf Schautafeln bis Ende September im hdgö präsentiert.

…bis zu aktuellsten Ereignissen: Corona, Ibiza, Ausgrenzung und mehr
Ganz im Heute angekommen, integriert die hdgö-Ausstellung neueste Entwicklungen und Ereignisse mit Originalobjekten. So werden die Fridays for Future-Demonstrationen, die das vergangene Jahr prägten, durch Schilder und Transparente repräsentiert. Die Corona Zeit dokumentieren unter anderem selbstgenähte und offizielle Masken – wie jene der Garde des Österreichischen Bundesheeres – sowie Objekte aus dem öffentlichen Raum, der in den Wochen des Shut-Down eine Veränderung erfahren hat. Weiters auch Gegenstände, die dem hdgö durch die Caritas und andere Sozialeinrichtungen übergeben wurden, denn die zunehmende Armut ist eine stille Begleiterin der Krise.
Eine der größten Zäsuren der Zweiten Republik, die Ibiza-Affäre, wird durch das Recherchematerial der Süddeutschen Zeitung aufgegriffen – während der entsprechende Untersuchungsausschuss gerade läuft. Erstmals wird das NS-Liederbuch, das im Herbst 2019 kurz vor der steirischen Landtagswahl auftauchte, in der Öffentlichkeit gezeigt. Damit thematisiert das Museum Traditionen des österreichischen Antisemitismus. In eigenen Bildungsangeboten vermittelt das hdgö, wohin Ausgrenzung und Stigmatisierung führte.
Erstmals zu sehen ist das Schild „Ausreisezentrum“ – ein umstrittener Gegenstand der türkisblauen Bundesregierung und ihrer Nachfolgeregierung. Selbst die junge „Black Lives Matter“- Bewegung ist bereits Teil der hdgö-Ausstellung. „Wir arbeiten am Puls der Zeit, sammeln und thematisieren Ereignisse der Gegenwart. Damit wollen wir neugierig machen, möglichst viele Menschen ins Haus einladen und mit ihnen auch aktuellste Entwicklungen diskutieren. Für die Zukunft und unsere Gäste in zehn, zwanzig Jahren legen wir gleichzeitig Zeitkapseln an. Einfach hereinkommen, anschauen und mitreden“, lädt Direktorin Monika Sommer ein.

Alle Informationen zu den Ausstellungen, dem Programm und das digitale Angebot ist unter www.hdgoe.at
abrufbar.

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